Geschichte
Vorbemerkung:
Leider ist über den "Truben" nicht allzu viel bekannt und schriftlich überliefert. Vor allem ältere Zolliker können sich aber noch an viele Geschichten und Anekdoten der beliebten "Dorfbeiz" erinnern oder kennen sie vom Erzählen. Gerne tragen wir alles Wissenswerte hier zusammen. Texte, aber auch Fotos, Plakate und anderes mehr sind sehr willkommen. Vielleicht gelingt es, hier auch noch einen kleinen Beitrag zur Zolliker Dorfgeschichte zu leisten. Entdecken Sie Fakten, die nicht stimmen, sind wir für Korrekturmeldungen ebenfalls empfänglich. Im Voraus besten Dank.
Informationen aus der Broschüre "Spys und Trank" von Richard Humm, herausgegeben im Juni 1988:
Bereits 1842 muss der "Truben" als Weinschenke bestanden haben, denn in einem Ratsprotokoll vom 21.1.1842 ist zu lesen:
"verlangen Sie vom Gemeinderat Zollikon Berichterstattung über den Aushängeschild des Weinschenks Ernst dahier, der das Aussehen habe, als besitze derselbe ein Tavernenrecht. Nach vorhergegangener Besichtigung hat nun der Gemeinderat Ihnen zu berichten, dass das Aushängeschild zum Truben allerdings das Aussehen habe, als besitze dessen Eigentümer ein Tavernenrecht, wenn nicht darüber geschrieben stände: Weinschenke, welches von jedem Vorübergehenden betrachtet werden kann."
Früher besass die Wirtschaft im 1. Stock über eine Terrasse und seeseitig eine offene Kegelbahn mit einem kleinen Garten, in dem ebenfalls gewirtet wurde. Dort wo heute der Parkplatz gegen die Liegenschaft Alte Landstrasse 100 hin liegt, stand einst eine grosse Scheune. An der Chilbi drehte sich davor alljährlich die Rössliryti, anfänglich noch ohne mechanischen Antrieb. Alt und Jung machte sich einen Spass daraus, die Reitschule von Hand anzutreiben.
Wirte des "Truben"
1967 bis 1982 | Baumann Ida |
1982 bis 1987 | Kessler Heinz und Bettina |
1987 bis 1993 | Matthis Peter |
1993 bis 2007 | Fuchs Linda |
2007 bis 2011 | Maag Roger und Kaufmann-Maag Jacqueline |
2011 bis 2016 | Pascal Glarner, Mark Röthlin und Jürg Schumacher |
2016 bis 2017 | Joao Rebelo Ferreira (JF Gastro GmbH) |
vom "Rössli" zum "Truben"
Fassung vom 30. Juni 2012
Damit zumindest ein Teil der Zolliker „Beizen- und Wirtschaftsgeschichte“ nicht in Vergessenheit gerät, sollen diese Ausführungen künftige Generationen schmunzelnd an vergangene Zeiten erinnern. Ich danke allen, die mich bei den Recherchen mit ihrem guten Gedächtnis unterstützten und diese Zeilen erst ermöglichten.
Mitte der 1960er Jahre kam es bei den berühmt-berüchtigten Handwerker-Zusammenkünften in Zollikon zu einer nicht unbedeutenden Rochade: der Stammtisch des „Rössli“ wechselte zum „Truben“. 1960 musste „Rössli“ Wirt Adolf „Dölf“ Koblet (der Bruder des Radrennfahrers Hugo Koblet) Konkurs anmelden. Direkter Nachfolger war dann ein gewisser Herr Rubli, später kam ein Fräulein Karst. 1963 stelle Claire Schmutz, die Lebenspartnerin von Metzgermeister und Besitzer Karl Ilg, eine Frau Stucki als Gerantin ein. Auf Anweisung von Frau Schmutz musste diese ab sofort alle Tische aufdecken, die sie das Lokal zu einem gutgehenden Speiserestaurant ausbauen wollte und auch tat. Die verärgerten Handwerker siedelten zu diesem Zeitpunkt in den „Truben“ um, das „Rössli“ war ganz einfach nicht mehr der richtige Ort für die „Büezer“ aus der Umgebung.
Kaum vorstellbar, dass zu jener Zeit noch zahlreiche Handwerker und andere Gewerbetreibende im Dorfzentrum ihren Lebensunterhalt verdienten und dabei nicht vergassen, die schönen Seiten des Lebens zu geniessen. So fand sich der harte Kern täglich ab 11.00 h und ab 16.00h in der Dorfbeiz am Stammtisch ein. Und weil dies noch nicht genug war, traf man sich am Sonntagnachmittag mit der ganzen Familie erneut zum Stelldichein, geputzt, gestriegelt und im schönen Gewand. Zu jener Zeit sollen u.a. folgende Personen zum Stammtisch gehört haben: Ernst Rieber (Maler und Lebemann, Alte Landstrasse, Oberkommandant der Feuerwehr); Willi Winzeler (Spengler/Sanitär, Rebwies) ); Max Gloor (Zimmermann, Chirchhof, Seeretter); Albert Karpf (Gärtner, Kleindorf, Seeretter); Hans Müller (Schreinermeister, Golbrigweg); Ernst Vettori (technischer Angestellter bei einer Bank, Riethofstrasse), Walter Widmer (Gärtner, Gstaad, Chef des Seerettungsdienstes); Jakob „Schaggi“ Schmid (Sanitär/Spengler, Kleindorf, Oberkommandant der Feuerwehr); Ernst Burkhard (Garagist, Rotfluhstrasse); Emil „Miggel“ Baumann (Öl- und Holzhändler, Rotfluhstrasse, Pikettchef der Feuerwehr), Albert „Bertl“ Baumann (Fuhrhalter, Bruder von „Miggel“) Albert Meier (Bäcker, Alte Landstrasse, Feuerwehrpikett), Jakob Rey (Schreiner, Gstad, Chef des Seerettungsdienstes), Fritz Aeppli (Baumeister) sowie Malermeister Forster. Die Gruppe veränderte sich natürlich im Laufe der Jahre; auf die Linie der 1970er Jahre komme ich noch zu sprechen.
Als Anekdote sei noch erwähnt, dass der Bruder von Ernst Rieber, Walter, aus gesundheitlichen Gründen nicht zum Stammtisch gehörte. Er hatte „böse“ Beine und musste die Werkstatt hüten. Und weil die Aufträge immer weniger wurden, stand er ständig vor der Werkstatt und hielt mit jedem Passanten einen Schwatz. Bekannt und beliebt bei den Quartierkindern war Walter Rieber aber auch als Käufer von „Schoggitalern“ – die er in der Folge gleich wieder an die Kinder verschenkte.
1967 übernahm Ida Baumann die Wirtschaft „zum Truben“ von einem Herrn Koch. Vorher hatte sie eine Wirtschaft in Männedorf geführt. Bis zu ihrem Rückzug aus dem Berufsleben Mitte 1982 hat sie das Zolliker Dorfrestaurant nachhaltig geprägt und viel bewirkt. Nachdem sie sich also um die Pacht des „Truben“ beworben hatte (so wird kolportiert), fuhren zwei Zolliker Gemeinderäte (Kurt Sintzel und Hans Weideli) inkognito an den Oberen Zürichsee und begutachteten Wirtschaft und Wirtin genau, ob sie denn auch die Richtige für den „Truben“ sei. Für würdig und fähig befunden, übersiedelte sie schlussendlich an die Alte Landstrasse 94. Dort angekommen, merkte Idi Baumann schnell, wie wichtig die Stammgäste waren und wie diese das Rückgrat eines erfolgreichen Wirkens sein können. So kam es, dass am Stammtisch – mit wenigen Ausnahmen - nur Gäste Platz nehmen durften, die Idi’s persönliche Einwilligung hatten. So manch ein unkundiger Gast, der sich an den runden Tisch setzen wollte, wurde höflich aber bestimmt an einen anderen Tisch verwiesen. Nicht Wenige mussten manchmal jahrelang warten, bis sie die Würde, am Stammtisch Platz nehmen zu dürfen, zugesprochen erhielten. Der Stammtisch war nicht nur der Mittelpunkt der Dorfbeiz, er war sozusagen die Herzschlagader des Dorfes. Hier erfuhr man hochaktuell alles, was im gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Leben der Gemeinde wichtig war. Hier wurden Karrieren geschmiedet oder zerstört, Gemeinderäte gemacht oder eben nicht, und hier wurde über Vorlagen vorberaten. Dafür sorgten die legendären Treffen der verschiedenen Dorfprominenzen vor dem Mittagessen und zum Feierabendbier. Neben den bereits erwähnten Stammgästen kamen in den 1970er Jahren weiter dazu: Max Bruderer (Gärtnermeister, Waldstrasse, Oberkommandant der Feuerwehr); Max Kunz (Vertreter, Kleindorf); Heinz Moergeli (Verleger und Redaktor des Zolliker Bote, Rietstrasse); Ernst Uhl (Optiker, Bahnhofstrasse) und Hermann Baumann (Tankreinigungen, Höhestrasse ). Abends gesellten sich dann des Öfteren auch Werner Hubli (Maschinenmechaniker, Rotfluhstrasse), Josef „Sepp“ Kälin (Schuhmacher, Rotlfuhstrasse) und Hanspeter Müller (Schreinerei, Gustav-Maurer-Str.) dazu. Damals brachte Max Kunz jeden Freitag zum Zvieri warme Servelats aus dem Rauch aus der kleinen Seefelder Metzgerei Weishaupt mit.
Der „Truben“ war auch ein ausgesprochen beliebtes Restaurant der Vereine. Unter anderem war klar, dass am Dienstag immer der Turnverein, am Mittwoch die Harmonie und die Männerriege, am Donnerstag die Feuerwehr und am Freitag der Männerchor ihre Aufwartung machten. Und jede dieser Gruppen hatte ihre Besonderheiten. Nach den Feuerwehrübungen war inoffiziell jeweils Freinacht, und so manch ein geselliger Feuerwehrmann konnte auf dem Heimweg beim Beck Meier an der Alten Landstrasse frische Gipfeli in Empfang nehmen. Beliebt war auch eine grosse Gusseisenbratpfanne, die - mit 20 oder mehr Spiegeleiern gefüllt - in der Mitte des Stammtisches den Hunger nach Mitternacht stillte. Die beiden Säli im Obergeschoss wurden als Sitzungslokal oder für Familienanlässe immer rege benutzt, und wenn beide schon vergeben waren, kam es vor, dass Idi Baumann ihr Wohnzimmer im Dachgeschoss als Sitzungslokal unkompliziert zur Verfügung stellte. Viele Geschichten gäbe es hier zu erzählen: vom Lehrer, der am Samstag die Schule ausfallen lassen musste, weil im „Truben“ das „Nachmännerchordurstlöschen“ überbordete; vom Dirigenten, der sich schon am Montag auf den Freitagabend freute, wo er sich an der Serviertochter mit dem kurzen Rock nicht satt sehen konnte; von Feuerwehrübungen, wo mehr Bier als Wasser zum Einsatz kam…
Eine glückliche Hand bewies Idi Baumann stets bei der Wahl ihrer Serviertöchter, die immer munter und mit nicht zu langen Röcken die Gäste verwöhnten. Die erste Serviertochter unter Idi Baumanns Regime war Rösli Bischof, die später das Restaurant Anker an der Seestrasse übernahm. Es kam aber auch zu diversen guten Bekanntschaften zwischen Gästen und Servierpersonal. Eine ehemalige Serviertochter von Idi Baumann ist noch heute glücklich verheiratet mit einem ehemaligen Stammgast.
Welch wichtige Rolle der „Truben“ in Zollikon spielte, mag man daran erkennen, dass während der Umbauzeit in den Jahren 1973/74 auf Geheiss des Gemeinderates extra eine Baracke samt mobilem WC-Wagen als Provisorium erstellt wurde und der Wirtschaftsbetrieb auf diese Weise zwar primitiver, aber gut weitergeführt werden konnte. Auch dort sass die Wirtin am Stammtisch, vielfach begleitet von ihrem kleinen Hund, vor ihrem legendären 2erli Dôle und bewies ihr Geschick als gute Gastgeberin für alle Schichten der Bevölkerung. Unter Gemeindepräsident Max Humbel, der gerne die damals noch erhältlichen Grossflaschen Spezialbier trank, war es ungeschriebenes Gesetz, dass der Gemeinderat nach seinen Sitzungen bei Idi Baumann den Durst löschte und mit der Bevölkerung das Gespräch suchte.
Nach ihrer Pensionierung blieb Idi Baumann mit dem „Truben“ und mit Zollikon eng verbunden. Sie war Ehrenmitglied des Musikvereins Harmonie sowie Gönnerin vieler anderer Vereine und Institutionen. Solange es ihre Gesundheit erlaubte, half sie an Dorffesten und anderen Anlässen mit oder war zumindest als Gast zugegen. 1996 starb Idi Baumann, und viele ihrer ehemaligen Gäste nahmen von ihr Abschied im katholischen Kirchgemeindezentrum Zollikon.
Von 1982 bis 1987 führten Bettina und Heinz Kessler die Wirtschaft „zum Tuben“. Als gelernter Koch setzte Heinz Kessler auf eine gut bürgerliche Küche mit wechselnden Angeboten. Als Sohn des legendären Pfannenstielwirtes Heiri Kessler hatte er das Metier von Kindsbeinen an gelernt. So war es ihm vergönnt, in die nicht kleinen Fussstapfen von Idi Baumann zu treten und die Wirtschaft erfolgreich weiterzuführen. Vor allem die Küche zog immer mehr Gäste an. Mit zahlreichen Aktionen und Attraktionen konnten Bettina (zuständig für das Administrative und die Gästebetreuung) und Heinz den wirtschaftlichen Erfolg sogar noch ausbauen.
Über die Jahre nach 1987 zu berichten, macht nicht viel Sinn. Es sind traurige Geschichten über den Verfall einer Institution. Nicht mehr das Dienen war die Devise, sondern nur noch das Verdienen. Kein Nachfolger verfügte über eine genügende Berufsausbildung und das nötige Flair als Gastgeber. So sah sich leider auch der Eigentümer, die Gemeinde, nicht in der Pflicht, etwas Positives für das ihr anvertraute Gut in die Wege zu leiten. Nach Peter Matthis (1987 bis 1993)), Linda Fuchs (1993 bis 2007) musste Roger Maag im Frühjahr 2011 Konkurs anmelden. Nachdem der Gemeinderat das Lokal auch für andere Zwecke als für ein Restaurant verpachten wollte, und zudem befristet, lancierten Franz Weisser, Gustav Hanselmann und der Schreibende eine Initiative zur Rettung der Wirtschaft „zum Truben“ als Dorfrestaurant. Über 440 Stimmberechtigte unterstützten das Begehren, welches am 8. März 2012 zur Abstimmung gelangte. Mit Ausnahme der CVP unterstütze keine Partei das Verlangen und den Initianten gelang es nicht, genügend Befürworter zur Teilnahme an die Gemeindeversammlung zu motivieren. Mit 192 gegen 170 Stimmen (bei 40 Enthaltungen) wurde das Begehren abgelehnt. Eine besonders traurige Rolle spielte dabei die FdP Ortspartei, die mit ihrer billigen Stimmungsmache auch noch die letzte Legitimation, sich zum Wohle der Gemeinde einzusetzen, verloren hat.
Sicher auch unter dem Druck der Initiative sah sich der Gemeinderat aber veranlasst, das Restaurant an drei junge Pächter auf zwei Jahre zu vermieten. Seit Dezember 2011 ist das Dorfrestaurant wenigstens wieder offen und kämpft um Kundschaft.
Das letzte Wort über das weitere Fortbestehn dieser geschichtsträchtigen Wirtschaft ist noch nicht geschrieben. Die Phantasien des amtierenden Gemeinderates, über dessen miserablen Leistungen und Streitigkeiten mittlerweilen über die Landesgrenzen hinaus berichtet wird, dürften schlussendlich, und gottseidank, keine Mehrheit finden. Solange es in Zollikon noch Bürgerinnen und Bürger gibt, denen an ihrem Wohnort und dem Gemeindeleben etwas liegt, besteht Hoffnung. Auch für die letzte Dorfbeiz.
Markus Meienberg (c)
Fortsetzung bis Ende Oktober 2017
Am 23. August 2016 kündigten Pascal Glarner, Mark Röthlin und Jürg Schumacher, die Besitzer der Pächtergesellschaft «Pumago AG», Knall auf Fall den Mietvertrag mit der Gemeinde und das Restaurant schloss am 26. August 2016 seine Pforten erneut. Die Verträge mit der Gemeinde sind dem Schreibenden nicht bekannt. Wenn aber so kurze Kündigungsfristen möglich sind, sind diese sicher nicht viel wert. Dass das 2011 begonnene Experiment nicht ewig Bestand haben konnte, war seit längerer Zeit klar. Die Hauptgründe dafür sind:
- Eine «Dorfbeiz» kann schwerlich als Management-Gesellschaft von 3 Partnern geführt werden, denen die nötige Erfahrung und fundierte Ausbildung auf diesem Gebiet weitestgehend fehlt. Dem operativ tätigen Personal, das in den meisten Fällen sehr freundlich und hilfsbereit war, konnte mangels Kenntnis der örtlichen Gegebenheiten die Defizite in Küche und Keller nicht kompensieren.
- Von Anfang an kam das neu eingeführte Bier, zu überhöhten Preisen, sehr schlecht an und hielt manchen Handwerker davon ab, sein Feierabendbier dort zu trinken. Auch die Menü-Gestaltung war - mit kleinen Ausnahmen - eher auf das höhere Preissegment ausgelegt.
- Ein Dorfrestaurant kann nicht um 21.15h seinen Küchenbetrieb einstellen und seine Tore um 22.30h schliessen. Da bleiben die Vereine aus, die nach ihrem Hobby bei Speis und Trank zusammensitzen wollen.
Zusammengefasst bleibt die Erkenntnis, dass eine «Dorfbeiz» nur mit Fachwissen, Einsatz und Fleiss der Pächter/Inhaber geführt werden kann. So ganz nebenbei ein Restaurant unter rein finanziellen Aspekten mit Laien zu führen, geht in der heutigen Zeit gar nicht.
Aber es kam noch schlimmer. Anstatt das Lokal nunmehr ordentlich zur Verpachtung auszuschreiben, wie es sich für Einrichtungen der öffentlichen Hand gehört, wurde der «Truben» kurzerhand an eine JF Gastro GmbH abgegeben, die gerade einmal über ein Kapital von CHF 20'000 verfügt. Mit CHF 19'000 ist Getränkehändler Hansjörg Schlatt aus Maur der wichtigste Gesellschafter, jener H.-J. Schlatt, der schon die «Chäs Hütte Zollikon GmbH» in derselben Gemeindeliegenschaft betreibt. Selbstredend wurde auch dieses Geschäft ohne öffentliche Ausschreibung 2015 von der Gemeinde unter der Hand weitergegeben. Dies als Randbemerkung. Aber zurück zum «Truben»: Ab Anfang Dezember 2016 empfing dann Joao Rebelo Ferreira die Gäste für die JF Gastro GmbH. Mit viel Elan und gutem Willen wollten er und seine Frau einen Neuanfang wagen. Trotz der Unterstützung von alten und neuen Stammgästen gelang es ihnen aber nicht, die für einen solchen Betrieb nötigen Leistungen zu erbringen. Das Fehlen von geschultem Personal machte sich ebenso bemerkbar wie die einseitigen (und teuren) Mittagsmenüs und die falsche Ausrichtung als Speiselokal. Ein lieber Mensch zu sein, reicht für die Führung einer Beiz wie dem «Truben» eben nicht aus. Und so zogen die Besitzer der JF Gastro GmbH einen Schlussstrich und schlossen das Restaurant am 30. Oktober 2017 erneut. Gerüchtehalber soll es anfangs Dezember 2017 wieder aufgehen; selbstverständlich auch wieder alles ohne irgendwelche Ausschreibung. Erste Indikationen über die neuen Wirte und ihr Konzept spotten jeder Beschreibung. Sollte es wieder nicht funktionieren, was so gut wie sicher ist, bekäme der im Frühjahr 2018 neu zu wählende Gemeinderat die Chance, die groben Versäumnisse ihrer Vorgänger zu korrigieren und in einem ordentlichen Verfahren, mit dem Einbezug von Fachleuten, den richtigen Pächter zu finden.
Fortsetzung folgt.
1. November 2017
Markus Meienberg (c)
Berichte über den "Truben" im Internet
http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/Dem-Truben-Zollikon-droht-das-Aus/story/14533884
http://www.3plus.tv/videos/67/103
http://www.zueritipp.ch/story/gastro/die-guten-seiten-der-schmuddel-beiz/
http://www.blick.ch/unterhaltung/tv/restaurant-tester-bumann-wird-zum-buhmann-167642